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OB-Wahl Sindelfingen

Endspurt im OB-Wahlkampf

Max Reinhardt biegt mit einer Palette an Themen auf die Zielgerade der Wahl am 11. Mai, die er von Bürgern mitgenommen hat.
Von Peter Maier
Max Reinhardt im Gespräch mit Bürgern im Sindelfinger Stadtteil Hinterweil.

Max Reinhardt im Gespräch mit Bürgern im Sindelfinger Stadtteil Hinterweil.

Bild: Dettenmeyer

Sindelfingen. Der OB-Wahlkampf biegt auf die Zielgerade ein. Der Bewerber Max Reinhardt hat auf dem Weg dorthin an mehreren Stellen das Gespräch mit den Bürgern gesucht. Hier eine Auswahl.

Darmsheim

Bei einem Bürger-Spaziergang durch Darmsheim war ein Kernanliegen für Max Reinhardt eine Grundschule auf dem Rappenbaumareal und der Erhalt eines 25-Meter-Beckens. Auf dem Grundstück der jetzigen Grundschule am Birkleweg könnten Mehrgenerationenwohnungen entstehen, die auch Raum für eine Arztpraxis und Apotheke vorsehen. Reinhardt hat bereits eine Strategie zur Ärzteansiedlung vorgelegt und ist Aufsichtsrat im Klinikverbund Südwest. Durch einen Bürgerverein soll der Aibachgrund attraktiv gestaltet werden. Die Reaktivierung des Seenachtsfests und des Sonnwendfeuers könnte etwa Unterstützung des Ehrenamts durch das City-Marketing geschehen. Am Schwippeufer soll Gastronomie angesiedelt und der Dorfplatz aufgewertet werden. Insbesondere die Entschärfung der Tunnelkreuzung sei ein wichtiges Thema.

Maichingen

Im Café Brunenberg unterstrich Max Reinhardt die Rolle des industriellen Mittelstands für Maichingen als starker Wirtschaftsstandort. Dieser brauche Verbesserungen bei der Verkehrs- und Parkraumsituation im Industriegebiet. Auch bezahlbarer Wohnraum und Kita-Kapazitäten seien notwendig. Bei der Einwohnerentwicklung mahnt er: „Ein ungedämpftes Einwohnerwachstum wäre mit Blick auf Arzt-, Schul-, Kita- und Pflegekapazitäten schwer verkraftbar.“

Die im Ortsentwicklungskonzept vorgesehene Sanierung des Bürgerhauses, der zügige Abschluss der Erweiterung der Johannes-Widmann-Schule und der Bau neuer Räume für Feuerwehr und weitere Blaulichtorganisationen seien wichtige Infrastrukturprojekte. Das Gartenhallenbad brauche eine Sanierung. Dazu will er mit Pop-up-Stores Leerstände bekämpfen und Gastronomie ansiedeln. Für den Bürgerpark am Schlitzgraben zwischen Allmendäcker und Grünäcker sollen Fördermöglichkeiten geprüft werden, etwa durch Aufnahme des Projekts in eine interkommunale Gartenschau.

Weniger Bürokratie bei Veranstaltungen, Unterstützung der Vereine durch das Stadtmarketing bei der Organisation und eine Ehrenamtskarte könnten das Ehrenamt in Maichingen weiter stärken und fördern.

Hinterweil

Nahversorgung und Ärztemangel: Es fehlt an Lebensmittelgeschäften, Apotheken und Ärzten. Ein Fortschritt ist die neue Bäckerei im Viertel. Statt einer großen Supermarktkette, die sich aufgrund der Parkplatzsituation nicht ansiedeln möchte, wurde die Idee geäußert, kleinere Familienunternehmen zu gewinnen. Durch eine Reihe von Ansiedlungsmaßnahmen soll eine Allgemeinarztpraxis ins Hinterweil kommen. Spielplätze sind oft alt und in schlechtem Zustand, der Brunnen im Forum ist defekt. Eine Möglichkeit sei es, diesen in Sitzmöglichkeiten umzuwandeln. Auf dem Nikolaus-Lenau-Platz seien Open-Air-Kulturveranstaltungen wünschenswert. Die Gründung eines Stadtteilbeirats, der bei Entscheidungen, Ideensammlungen oder Gestaltungsfragen aktiv einbezogen wird und Vorschläge an den Gemeinderat unterbreiten kann, möchte der OB-Kandidat prüfen. Außerdem gab es eine ganze Reihe von Vorschlägen zu Verkehrsthemen, dazu löst die Hinterweil-Radroute Debatten aus, die noch nicht zu Ende geführt sind.

Viehweide

Ein Augenmerk lag auf der Parkplatzsituation im Quartier. Besonders entlang der Ernst-Barlach-Straße sei rücksichtsloses Abstellen von Fahrzeugen ein Problem, das vom Ordnungsamt stärker im Blick behalten werden müsse. Die Sanierung der Lärmschutzwand gelte es zügig abzuschließen und die vorgesehenen Photovoltaik-Elemente anzuschließen. Barrierefreiheit von Unterführungen und Fußwegen zeigte als Problem, ebenso die Zunahme von wildem Müll. Ältere Bürger wünschten sich Sitzmöglichkeiten. Bezahlbares Wohnen bleibe für alle Generationen ein großes Thema, insbesondere dürften ältere Menschen, die eine kleinere Wohnung suchen, nicht auf der Strecke bleiben. Teilnehmer wünschten sich eine Belebung des Hans-Thoma-Platzes, insbesondere werde dort ein Bankautomat vermisst. Auch eine verlässliche Busverbindung der Viehweide muss weiterhin gewährleistet sein.

Innenstadt und Stadtentwicklung

Bei einem Gespräch bei Salva’s Curry Truck priorisierte Reinhardt den Abbau des Sanierungsstaus, der sich insbesondere an Schulen, Kitas, Sport- und Kulturstätten zeige. Auch für Straßen, Geh- und Radwege soll ein Fahrplan für Instandsetzungen eingebracht werden. Sparen könne man sich den Bau eines „Spaßbades“ für 100 Millionen Euro. Auch auf den Bau eines 14-stöckigen Hochhauses auf dem grünen Platz könne man verzichten. Hier soll nebst dem Kultur- und Bürgerzentrum ein Bürgerpark mit Eventfläche entstehen für Veranstaltungen wie die Salsa-Abende, eine Eisbahn oder kleine Gastronomie Platz. Rund um den Marktplatz befinde sich Gebäudebestand in städtischem Eigentum, der zu entwickeln sei - über Konzeptvergaben sei dies schneller möglich. „Hier war man bislang zu zögerlich“, sagt Reinhardt, der Wohnraum- und Gastronomienutzungen im Gebäudebestand rund um den Marktplatz befürwortet. Auch die Ansiedlung eines Clubs könne die Innenstadt für jüngere Zielgruppen attraktiv machen. Für die gute Erreichbarkeit der Innenstadt brauche es bessere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und zugleich ein modulares Parkhaus auf dem Parkplatz des Floschenstadions. Eine komplette Autofreiheit der Innenstadt lehnt Max Reinhardt ab, offen ist er aber für Verkehrsberuhigung im Bereich der Altstadt.

Für das Domo oder das zunehmend leerstehende Stern-Center könne die Stadt die Suche nach Investoren unterstützen oder selbst Erwerb, Abriss und Neubeplanung prüfen. Ein modernes Vereins- und Ärztehaus könnte in der Innenstadt im Bereich der alten AOK entstehen. Das Krankenhausareal solle zu einem Innovationsquartier mit Gewerbe- und Forschungsnutzern sowie moderatem Wohnraumanteil entwickelt werden, die Vermarktung der Grundstücksflächen kann noch 2025 beginnen.

Sicherheit und Sauberkeit

Bei einem Weißwurstfrühstück im Paulaner sprach sich Max Reinhardt für intensivere Kontrollen an Altglas- und Altkleidercontainern aus. Auch Videoüberwachung sei denkbar, höhere Bußgelder sollen abschrecken. Der Abbau überflüssiger Altkleidercontainer könne Teil der Lösung sein: „Es mangelt nicht an Regeln, sondern an deren Durchsetzung“, sagt Max Reinhardt. Gemeinsam mit der Gastronomie gelte es auch, Verpackungsmüll zu reduzieren – etwa durch die Prüfung einer Verpackungssteuer nach Tübinger Vorbild.

Bei der Sicherheit gelte es festzustellen, dass Sindelfingen eine sichere Stadt sei, zunehmend aber das Sicherheitsgefühl leide. Eine starke Präsenz von Polizei und Ordnungsdienst sei unerlässlich. Zum Umzug der Polizei sagt Reinhardt: „Für die Sicherheit gerade rund um Bahnhof und ZOB ist es wichtig, dass die Polizei auch künftig im Herzen unserer Stadt untergebracht ist.“ Wo es nötig sei, solle der Einsatz von Videoüberwachung geprüft werden. Die Beleuchtung von Wegen und Unterführungen müsse optimiert werden. Feuerwehr, DRK, DLRG und THW brauchen moderne Ausstattung und passende Räume, zudem stärkere Cybersicherheit im Rathaus und in den städtischen Gesellschaften, die kritische Infrastruktur betreiben.

Bildung und Betreuung

Dazu gab es im Haus Sommerhof einen Austausch mit Eltern und Schülervertretern bei einem Bildungs- und Betreuungsbrunch. Die Themen reichten von der Nachmittagsbetreuung bis zum Hochschulstandort, der Kita- und Schulsanierung über das Mittagessen bis zu Verkehrssituationen und Elternkonferenzen als Plattform für den Austausch.

Info

Max Reinhardt ist am Donnerstag, 8. Mai, von 9 bis 12 Uhr auf dem Sindelfinger Wochenmarkt am Marktplatz präsent. Am Freitag, 9. Mai, von 8 bis 10 Uhr steht er auf dem Maichinger Wochenmarkt vor der Laurentiuskirche. Der abschließende Infostand vor dem Wahlsonntag findet am Samstag, 10. Mai, von 8 bis 13 Uhr auf dem Sindelfinger Wochenmarkt statt.

Das 28-seitige Arbeitsprogramm für eine OB-Amtszeit von 2025 bis 2033 ist auf der Website www.max-reinhardt-sindelfingen.de verfügbar. Impulse steuerten über 30 Themenexperten aus der Sindelfinger Stadtgesellschaft bei sowie mehr als 300 Bürger, die im Rahmen einer digitalen Bürgerumfrage auf Reinhardts Website teilgenommen haben.