

Böblingen/Sindelfingen. Welche Fertigkeiten man künftig braucht und welche Chancen die Digitalisierung mit sich bringt, konnten die Jugendlichen des Lise-Meitner-Gymnasiums und der Friedrich-Schiller-Realschule in Böblingen sowie der Gottlieb-Daimler-Schule 2 (GDS 2) in Sindelfingen herausfinden. Das Angebot ist Teil des Programms „Coaching4future“, mit dem sich die Baden-Württemberg Stiftung, der Arbeitgeberverband Südwestmetall und die Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit gemeinsam für den Fachkräftenachwuchs in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen einsetzen.
Der doppelstöckige Truck öffnete seine Türen zunächst von Montag bis Mittwoch am „AI xpress“ Startup Zentrum in Böblingen, bevor er am Donnerstag und Freitag auf dem Schulhof des Technischen Schulzentrums in Sindelfingen parkte. Im Inneren der mobilen Digitalisierungswelt warteten Stationen zu Virtual Reality, Robotik, Sensorik und vielem mehr darauf, ausprobiert zu werden.
Das Ziel der Initiative ist es, Hemmungen abzubauen und Orientierung zu geben. „Wer künftig ins Berufsleben startet, sollte digitale Anwendungen und Technologien nicht nur bedienen können, sondern sie auch verstehen“, erklärt Lukas Klarner, der während des gesamten Schuljahres mit der rollenden Ausstellung durch Baden-Württemberg reist. Gemeinsam mit dem Biologen Benjamin Wiest, steht der junge Mathematiker den Schülerinnen und Schülern als Coach mit Tipps rund um die Berufswahl zur Seite.
Besonders an der Gottlieb-Daimler-Schule 2 in Sindelfingen, wo neben zwei Klassen der Jahrgangsstufe 12 auch 10. Klassen der Friedrich-Schiller-Realschule zu Gast waren, zeigten sich die Vorteile der praktischen Anwendung. Ein Highlight war für viele die Station zum Thema „Biosignale“. Hier sorgte die Möglichkeit, eine Exoskeletthand allein durch Muskelkraft oder die Bewegung ihrer Augen zu steuern, für staunende Gesichter und regte zu Diskussionen über die Verschmelzung von Mensch und Maschine an.
Auch spielerischer Ehrgeiz war gefragt: An der Station für Ortungssysteme mussten die Schülerinnen und Schüler das Versteck eines Roboterhundes aufspüren. Mithilfe eines Smartphones lasen sie die Abstandsdaten von Modell-Satelliten aus, um die Position des Roboters im Truck exakt zu bestimmen – eine praktische Übung, die verdeutlichte, wie Geodaten und Vernetzung im Hintergrund vieler Apps funktionieren.
Dass Digitalisierung nicht nur Technik, sondern auch Verantwortung bedeutet, erfuhren die Zwölftklässler der GDS 2 in einem vertiefenden Workshop. Abseits der Exponate erarbeiteten sie Konzepte zu digitalen Lösungen für Probleme der „Fast Fashion“-Industrie. Dabei ging es darum, wie Algorithmen und digitale Tools helfen können, Ressourcen zu schonen und Lieferketten nachhaltiger zu gestalten.
Der Besuch der „expedition d“ zeigte den Jugendlichen auf, dass sich durch die Digitalisierung viele Berufe wandeln und neue Tätigkeitsfelder entstehen – vom MachineLearning-Engineer bis zum Spezialisten für vernetzte Logistik. Ob beim Programmieren einer Ampelschaltung in Böblingen oder beim Nachhaltigkeits-Workshop in Sindelfingen: Die Schülerinnen und Schüler konnten wertvolle Erkenntnisse für ihre eigene berufliche Zukunft mitnehmen.
Mehr Informationen unter: www.expedition.digital




