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Sauberer Biomüll im Kreis Böblingen

Kontrollaktion: Nur 2,5 Prozent der Tonnen waren nicht korrekt befüllt

Im September hat der Abfallwirtschaftsbetrieb Böblingen zwei Wochen lang die grünen Tonnen kontrolliert: Diesmal schneidet der Kreis besser ab als vor zwei Jahren.
Von Isabell Gospodarczyk
46 764 Tonnen wurden während der zwei Aktionswochen zur Leerung im Kreis Böblingen bereitgestellt - die meisten waren korrekt befüllt.

46 764 Tonnen wurden während der zwei Aktionswochen zur Leerung im Kreis Böblingen bereitgestellt - die meisten waren korrekt befüllt.

Bild: Gospodarczyk

Kreis Böblingen. Obst- und Gemüsereste sowie Rasenschnitt – das gehört in die Biotonne. Ohne Störstoffe wie Plastiktüten. Ob die Bürger im Kreis Böblingen ihre Biotonnen korrekt befüllen, kontrollierten die Müllwerker des Abfallwirtschaftsbetriebs Böblingen (AWB) zwei Wochen lang im September. Anlass war eine bundesweite Aktion unter dem Motto „Dein Biomüll ist wichtig fürs Klima!“, an der sich der AWB vom 15. bis 26. September beteiligt hat. Ziel war es, das Trennverhalten der Bürger positiv zu beeinflussen.

Insgesamt wurden 35 013 Biotonnen im Kreis Böblingen kontrolliert: Das sind 75 Prozent aller Tonnen, die zur Leerung draußen standen. Haben die Müllwerker Störstoffe wie Plastiktüten oder Restmüll in der Biotonne entdeckt, haben sie diese nicht geleert und einen roten Aufkleber auf dem Deckel der Tonne platziert: „Leider konnten wir Ihre Biotonne nicht leeren!“

Vor zwei Jahren waren es noch über 8 Prozent

Das war aber nur bei 891 Tonnen der Fall – von insgesamt 35 013 kontrollierten Tonnen sind das lediglich 2,5 Prozent. Eine „sehr erfreuliche Entwicklung“ gegenüber der letzten Aktion im Jahr 2023, als über 8 Prozent der Biotonnen stehen gelassen wurden, so das Fazit aus dem Landratsamt. Auch im bundesweiten Vergleich steht der Kreis Böblingen gut da: Deutschlandweit lag der Anteil fehlerhaft befüllter Biotonnen bei etwa drei Prozent – doch ebenfalls eine Verbesserung gegenüber der letzten Kontrollaktion 2023, als noch 4,6 Prozent der Behälter beanstandet wurden.

„Insgesamt ist das Trennverhalten der Menschen erfreulich“, wird Thomas Koch, Werkleiter beim AWB, in der Pressemitteilung zitiert. Allerdings: „Leider gibt es aber doch immer noch Ausnahmen. Wir fanden vor allem Plastiktüten in den falsch befüllten Biotonnen. Durch die Ankündigung der verstärkten Kontrollen haben sich viele Bürger und Bürgerinnen angestrengt, alles richtig zu machen, das sieht man an dem geringen Prozentsatz der ungeleert stehen gebliebenen Biotonnen.“

Warum sauberer Biomüll wichtig ist

Warum es wichtig ist, die Biotonne richtig zu befüllen: Bioabfall landet in der neuen Vergärungsanlage in Leonberg. Dort wird aus den Abfällen Biomethan gewonnen, das anschließend als Biogas fossile Brennstoffe wie Erdgas ersetzt. Aus den Gärresten entsteht nährstoffreicher Kompost, der unter anderem an Landwirtschafts- und Gartenbaubetriebe geht, erklärte Thomas Koch im Rahmen der SZ/BZ-Reportage „Die Biotonne im Visier“: „Bioabfall ist eine wertvolle Ressource. Die Abfallwirtschaft macht einen erheblichen Anteil an Klima- und Umweltschutz aus. Deshalb ist es wichtig, dass der Biomüll möglichst frei von Störstoffen ist.“

Auch künftig sollen laut Koch die Biotonnen stichprobenartig kontrolliert werden. Was alles in die Biotonne gehört und was nicht, steht auf www.awb-bb.de/biomuell.

Info

Seit der Novellierung der Bioabfall-Verordnung im Mai 2025 gelten bundesweit niedrigere Grenzwerte für Fremdstoffe in Bioabfällen. Nur drei Prozent Störstoffe wie Plastik dürfen in der Biotonne maximal enthalten sein. Allerdings haben Kunststoffe ohnehin nichts in der grünen Tonne zu suchen.