

Sindelfingen. Kinder und Jugendliche wachsen heute mit Internet, Smartphones und sozialen Medien auf. Sie haben keinerlei Berührungsängste mit den sogenannten Neuen Medien – insbesondere nach den Pandemiejahren mit Online-Unterricht und Home-Schooling. Trotzdem sind sich nur die wenigsten der Gefahren bewusst, die im Netz lauern. Auch Eltern wissen oft nicht genau, wie sie sich möglichst sicher im Netz bewegen und ihre Kinder schützen. Somit passt es also, dass die Aktion Sparda-Surf-Safe mit den spannenden Live-Hacking-Vorträgen zurück nach Sindelfingen kommt. Seit rund zwölf Jahren ist die Kampagne der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg im Auftrag der Internetsicherheit in ganz Baden-Württemberg unterwegs.
Am Donnerstag, 14. Dezember ist es wieder so weit: Profi-Hacker Erwin Markowsky ist mit Sparda-Surf-Safe zurück in Sindelfingen und sorgt bei den Schülern für die ein' oder andere Schrecksekunde. Innerhalb der regulären Schulzeit wird den Jugendlichen live vor Augen geführt, wie leicht sie selbst Opfer von Cyberkriminellen werden können. Dabei stehen Themen wie E-Mail-Manipulation, Cybermobbing und -grooming, Computer- und Webcam-Hacking, aber auch die Folgen unbedachter Datenweitergabe auf Instagram und Co. sowie illegale Downloads und Internetabzocke auf dem Programm.
Doch nicht nur die Schüler sollen die Gefahren der vernetzten Welt am eigenen Leib erfahren, auch die Erwachsenen müssen sensibilisiert werden. Für sie findet daher am Abend ein eigener Vortrag statt.
Referent Erwin Markowsky weiß, warum Sparda-Surf-Safe so gut funktioniert. Wenn er auf der Bühne steht, merkt man, dass ihm der Job Spaß macht: „Die Reaktionen der Zuhörer, wenn ihnen bewusst wird, wie leicht sie es Kriminellen oft machen, reichen von erstauntem Lachen bis hin zur totalen Fassungslosigkeit. Durch die Live-Hacking-Elemente in den Vorträgen zeigen wir, dass wirklich jeder ein potenzielles Opfer ist. Das ist wichtig, denn so steigt die Bereitschaft bei Schülern und Eltern, das Gelernte im Alltag umzusetzen.“
Für Kinder und Jugendliche seien das Internet und die sozialen Netzwerke ein selbstverständlicher Teil ihres Lebens, erklärt Markowsky. Dinge wie Telefonzellen kenne heute kaum noch jemand aus eigener Erfahrung. Selbst das Festnetztelefon sei inzwischen aus manchen Haushalten verschwunden. „Umso wichtiger ist eine fundierte und nachhaltige Sensibilisierung für die Gefahren der Technik“, sagt der Experte.
Doch SpardaSurfSafe bietet mehr als nur Live-Hacking-Vorträge. Zu den einzelnen Themenblöcken des Projekts gibt es zusätzlich altersgerechte Arbeitshefte zur Vertiefung im Unterricht. Auch eine Webseite (www.spardasurfsafe-bw.de) mit weiterführenden Informationen gibt es. Dort findet jeden Donnerstag von 17 bis 18 Uhr ein Experten-Chat statt, der anonym genutzt werden kann. In ihm stehen ein Hacker und ein Anwalt bei Fragen kostenlos und unverbindlich zur Verfügung. Wer genug gelernt hat, macht das Online-Webitur und erhält ein Zertifikat, das jedem Teilnehmer seine Kenntnisse im Bereich Internetsicherheit bescheinigt.
Während am Vormittag die Schüler im Rahmen des Unterrichts an den Vorträgen teilnehmen, sind am Abend um 19 Uhr die Erwachsenen eingeladen. Die Elternvorträge sind kostenlos und frei zugänglich, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Im Anschluss besteht außerdem die Möglichkeit, Fragen an den Referenten zu stellen.
Veranstalter und Träger von SpardaSurfSafe ist die Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg, die gemeinsam mit dem Kultusministerium Baden-Württemberg, dem Verein Sicherheit im Internet und dem Landesmedienzentrum Baden-Württemberg das Großprojekt im zwölften Jahr durchführt. In Kooperation mit den IT-Sicherheitsexperten der 8com GmbH & Co. KG wurde ein Konzept entwickelt, das die Schüler im Rahmen des Unterrichts im Umgang mit den Neuen Medien aufklärt. „Wir haben das Konzept in den vergangenen Jahren erfolgreich in 26 verschiedenen Städten in Baden-Württemberg durchgeführt und werden noch dieses Jahr die Marke von 500.000 Teilnehmern erreichen. Dafür bekommen wir durchweg positives Feedback von den Teilnehmern, ob Schüler, Eltern oder Lehrer“, erklärt Patrick Löffler vom Verein Sicherheit im Internet.