So ist „Sindelfingen rockt“ im kollektiven Gedächtnis der Daimlerstadt. Von der Bühne herab erklingt Rockmusik, der Marktplatz ist brechend voll. Bild: Dettenmeyer
Songs der Rolling Stones gab es 2015 zum Auftakt von der Band „Bigger Bang“. Bild: Steiner
Im Corona-Jahr 2021 war die Aufteilung der Publikumsplätze auf dem Hofmeister-Parkplatz sehr strukturiert. Bild: Dettenmeyer
Eine der Bands aus dem Jahr 2016 war „Kauf mich“ mit Songs der Toten Hosen. Bild: Steiner
Während auf dem Hofmeister-Parkplatz Live-Bands für Stimmung sorgen, gibt es 2019 auf dem Marktplatz „Silent Disco“ mit Kopfhörern. Bild: Dettenmeyer
Sindelfingen. An diesem Mittwoch geht es los und die Erfolgsreihe „Sindelfingen rockt“ kehrt auf den Marktplatz zurück. Fünf mal mittwochs, immer von 18 bis 22 Uhr geht es zur Sache.
Als der Leonberger Veranstalter Johannes Leichtle 2016 zum ersten Mal die Konzertreihe nach Sindelfingen brachte, war die Skepsis groß. Würden die fünf Abende mit Cover-Rock tatsächlich den Marktplatz füllen und für die ersehnte Innenstadt-Belebung sorgen?
Die Sorgen waren unbegründet. An den fünf Abenden kamen zur Freude von Johannes Leichtle, 47, jeweils tausende von Besuchern. Freilich nicht zur Freude aller Anwohner. 2018 gab es dann folgenreiche Lärm-Beschwerden. Und Unmut der Konzertbesucher, weil die Stadt veranlasste, bei den Konzerten die Lautstärke zurückzufahren.
Um „Sindelfingen rockt“ 2019 möglichst konfliktfrei auf dem Marktplatz stattfinden zu lassen, suchte die Stadt frühzeitig das Gespräch mit den Anwohnern. Unterbreitete Kompromissvorschläge. Bot schließlich sogar an, die Konzerte bereits um 21.30 Uhr enden zu lassen. Zu einer Einigung kam es nicht.
Am 26. Juni 2019 erteilte die Stadt Veranstalter Johannes Leichtle die Genehmigung für das Event, dagegen reichten Anwohner vor Gericht eine Klage mit aufschiebender Wirkung ein. Darauf reagierte die Stadt prompt, verordnete am 12. Juli einen sofortigen Vollzug der Erlaubnis. Und wurde vom Verwaltungsgericht Stuttgart überstimmt. In einer Eilentscheidung gab sie einer der Klagenden Recht.
„Sindelfingen rockt“ fand seitdem am Stadtrand statt, auf dem Hofmeister-Parkplatz. Begleitet von allwöchentlich stattfindenden Demonstrationen auf dem Marktplatz. Und der Rechtsstreit? Fand seine Fortsetzung vor dem Verwaltungsgerichtshof (VGH) Mannheim. Und endete schließlich mit einem eindeutigen Beschluss: Die Beschwerde der Stadt wurde zurückgewiesen.
Dann kam Corona und sorgte 2020 dafür, dass überhaupt nirgend gerockt werden konnte. Ein Jahr später war die Reihe zurück – auf dem Hofmeister-Parkplatz. Die Zuschauer feierten vor der Open-Air-Bühne auf dem Parkplatz des Möbelhauses ausgelassene Rock-Partys. Das begleitende Silent-Disco-Format auf dem Marktplatz lockte, über den Abend verteilt, bis zu 100 Besucher. Ein Kompromiss, dem Johannes Leichtle zwar im Gespräch mit der SZ/BZ durchaus „Potenzial“ zubilligte. Aber so richtig glücklich war mit der Doppellösung niemand.
An diesem Mittwoch also wagen Leichtle und die Stadt einen Neuanfang auf dem Marktplatz und hoffen, die Reihe dort störungsfrei über die Bühne zu bekommen. Dann wäre das ursprüngliche Ziel erreicht: Mitten in der Sommerzeit für Leben in der Sindelfinger Innenstadt zu sorgen.
3. August: Michael Jackson Die Tourneen von Michael Jackson zählten zu den größten Events ihrer Zeit. Roy Paladini und seine Darsteller lassen mit „Jackson One“ den King of Pop zum Start der Konzertreihe am 3. August wieder aufleben. Unter anderem gehören Billie Jean, Beat It, Smooth Criminal, Thriller, We are the World, Man in the Mirror zum Repertoire.
10. August: Depeche Mode Auch der 10. August wird ein italienisch angehauchter Abend. Salvatore Nigro gründete 2018 die Depeche-Mode-Tribute-Band „Mode Machine“. Zuhause sind sie auf Clubbühnen, Straßenpartys, intimeren Clubs, aber auch reinen Rock-Live-Clubs.
17. August: Dire Straits Eine Woche später gibt es reihenweise Rocklegenden von „Brothers in Arms“, womit klar ist: Es geht am 17. August um Musik der Dire Straits. Die Künstler haben ihren Sitz in Finkenbach-Gersweiler und über 1000 Live-Shows im In- und Ausland auf dem Buckel.
24. August: Rammstein Knallharte Gitarren folgen am 24. August. Rammstein sind an der Reihe, die Gruppe nennt sich „Übermensch“. Das klingt ziemlich deutsch, dabei kommen auch diese Musiker aus Italien. Die Band formte sich im Jahr 2011 in Venedig.
31. August: Udo Jürgens Am 31. August endet die Reihe mit Schlagern von Udo Jürgens. Viel näher ran an ein Original als Gert Prix kann man nicht kommen. Zum einen stammen sowohl Original, als auch Kopie aus Klagenfurt. Dann teilte Gert Prix einen ganzen Abend mit Udo Jürgens persönlich die Bühne. Das war vielleicht unbewusst die Initialzündung zur Gründung der Udo Tribute Band einige Jahrzehnte später. Neben der Musik gibt es Imbiss- und Getränkestände. Mittendrin ist die SZ/BZ-Wunderbar mit leckeren Caipirinhas.
Los geht es jeden Mittwoch um 18 Uhr, der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen gibt es unter www.sindelfingen-rockt.de
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