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Kritik am 66,5 Millionen Euro Projekt

Sindelfinger Erlebnisbad im Schwarzbuch des Steuerzahlerbunds

Laut Steuerzahlerbund dürften höhere Besucherzahlen in Sindelfingen zulasten anderer Bäder in der Region gehen und somit möglicherweise zu weiteren Defiziten führen, für die die Steuerzahler einstehen müssten.
Von Jürgen Wegner
Die markante Holzdecke war dem Steuerzahlerbund schon 1976 einen Eintrag ins Schwarzbuch wert. Jetzt geht es um den geplanten Umbau in ein Erlebnisbad.    Bild: Wegner/A

Die markante Holzdecke war dem Steuerzahlerbund schon 1976 einen Eintrag ins Schwarzbuch wert. Jetzt geht es um den geplanten Umbau in ein Erlebnisbad. Bild: Wegner/A

Sindelfingen. Das Sindelfinger Hallenbad hat ein neues Kapitel im Schwarzbuch des Bunds der Steuerzahler bekommen. Aktuell geht es um den geplanten Umbau in ein Erlebnisbad. Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer schreibt auf der Internetseite der Stadt: "Sindelfingen soll das Familienbad Nummer eins in der Region werden. Darüber hinaus möchten wir beim Sportangebot unsere Spitzenposition bestätigen und in Punkto Sauna ins starke Mittelfeld aufholen.“

Schon 1976 hatte sich der Bund der Steuerzahler in seinem Schwarzbuch mit dem Bau Bads und dessen Dachkonstruktion beschäftigt. Jetzt soll das Hallenbad saniert werden, eine Familienwelt und eine Saunawelt bekommen. Nach heutigem Stand – mit Gesamtkosten von ca. 66,5 Mio. Euro kalkuliert. Auf Teile der Neukonzeption zu verzichten, würde sich aus Sicht der Stadt nicht rechnen und zu einem höheren Zuschussbetrag führen. Im Jahr 2019 lag das städtische Defizit bei rund 3 Millionen Euro. Werde das Bad aus Eigenkapital finanziert, solle das jährliche Defizit auf 1,6 Millionen Euro schrumpfen.

Der Bund der Steuerzahler benennt dabei "die große Unbekannte. Dafür müssten die Besucherzahlen von 400.000 im Jahr 2019 auf 700.000 ab dem fünften Jahr nach Abschluss des Projekts steigen. Höhere Besucherzahlen in Sindelfingen dürften jedoch auch zulasten anderer Bäder in der Region gehen und somit möglicherweise zu weiteren Defiziten führen, für die die Steuerzahler einstehen müssten."