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Im Winter Konzentration auf zwei Standorte

So will die evangelische Kirche in Sindelfingen Energie sparen

Für den Zeitraum von November 2022 bis März 2023 wird die evangelische Gesamtkirchengemeinde Sindelfingen statt ihre insgesamt sechs Gemeindehäuser und Kirchen (Christuskirche, Nikodemuszentrum, Johanneskirche, Versöhnungskirche mit Gemeindehaus, Markuszentrum, Stiftshof/Martinskirche) noch drei Räume in zwei Gemeindehäuser heizen und für gemeindliche Nutzungen zur Verfügung stellen.
Von Peter Maier

Sindelfingen. Das sind: Das Gemeindehaus Christuskirche (Gemeindesaal) und der Stiftshof (Großer Saal und Clubraum). Für die Johanneskirche werden anlässlich des Jahreskonzerts (Brahmsrequiem) am 17. Und 19. November und für die Martinskirche in der Zeit der „Leeren Kirche“ (16.Oktober bis 20.November) Sonderregelungen getroffen. Das gilt ebenso für Weihnachten.

Aktivitäten werden zusammengelegt

In den übrigen Zeiten werden auch die Kirchen nicht mehr beheizt werden, ebenso wir die sonstigen Gemeinderäume und -häuser an den anderen Standorten. Gemeindegruppen, Treffs, Chöre, gemeinschaftlich ausgerichtete Zusammenkünfte wie Nachmittag der Begegnung, frohes Alter, Gruppen von sozialen Einrichtungen werden an den zwei genannten Standorten zusammengelegt.

Die Raumbelegung wird verdichtet, indem eine Gruppe unmittelbar an die nächste anschließt. Es soll möglichst viel an den beiden Orten stattfinden können. „Das ist unser Auftrag, unser Interesse und entspricht unserem Selbstverständnis, einmal mehr in solch herausfordernden Krisenzeiten. Einen Belegungsvorrang haben die genuin kirchengemeindlichen Gruppen. Aber auch bei ihnen erwarten wir Bereitschaft zur Flexibilität, Kompromissbereitschaft und auf ein Solidarverständnis, wenn vielleicht nicht alles so möglich zu machen ist, wie man es gewohnt war“, so Pfarrer Jens Junginger.

Und doch wird es trotz enger Belegung möglich sein, etwa an vereinzelten Vormittagen oder um die Mittagszeit Zeitfenster zu anzubieten, in denen zum Beispiel der Stiftshof auch als eine öffentliche Wärmestube dienen kann, für alle die es aus Kostengründen zuhause kaltlassen müssen.

Für das Sylvester Konzert und rein städtisch verantwortete Konzerte in der Martinskirche loten wir derzeit noch eine am notwendigen Energieverbrauch orientierte Kostendeckungsregelung aus.

„Drängender Handlungsbedarf“

Jens Junginger: „Der Handlungsbedarf für die Gesamtkirchengemeinde ist in Sindelfingen aus wirtschaftlichen Gründen besonders drängend. Wir haben sechs große kirchliche Standorte, die mit Energie versorgt werden und instandgehalten werden müssen. Wir haben dafür in den fetten Jahren deutlich zu wenig zurückgelegt hat.

Und trotz der einzuleitenden Maßnahmen werden wir auf Rücklagen zurückgreifen müssen. Die wären in kürzester Zeit gänzlich aufgebraucht, würden wir bei der Vielzahl ungenutzter Raumauslastung an den sechs Standorten nur notdürftig die Temperatur erhöhen. Wir haben also keinerlei Spielraum, sondern einen enorm hohen Handlungsdruck.“

Die Energieknappheit und Verteuerung hat hinsichtlich Kooperation und Konzentration innerhalb der Sindelfinger Gesamtkirchengemeinde auch eine Beschleunigungswirkung. „Die hätten wir für uns in diesem Maße selbst so nicht freiwillig ausgewählt. Sie ist im Blick auf Klimagerechtigkeit sinnvoll und entspricht einem ernst machen mit der Bewahrung der Schöpfung. So betrachten wir die Krise auch als Chance schöpferisch neues zu entwerfen und zu gestalten. Das gebietet auch die biblische Botschaft“, sagt Junginger.