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Gesperrte Straßen und Evakuierungen

Polizeieinsatz in Sindelfingen: Frau bedroht Mitbewohnerin mit Softair-Waffe

In einer Unterkunft in der Sindelfinger Weiherstraße eskaliert am Montag ein Streit zwischen zwei Frauen. Polizei und SEK sind vor Ort und nehmen die Tatverdächtige fest.
Von Isabell Gospodarczyk
SEK-Einsatzkräfte betreten die Unterkunft in der Sindelfinger Weiherstraße. Dort nehmen sie die Tatverdächtige fest. Bild: Dettenmeyer

SEK-Einsatzkräfte betreten die Unterkunft in der Sindelfinger Weiherstraße. Dort nehmen sie die Tatverdächtige fest. Bild: Dettenmeyer SDMG

Sindelfingen. Kurz vor 16 Uhr ist der Polizeieinsatz mit SEK in Sindelfingen am Montag beendet. Die Tatverdächtige wird von zwei Polizisten aus dem Gebäude in der Weiherstraße geführt. Die Bedrohungslage im Wohngebäude ist beendet, heißt es seitens der Polizei um 15.52 Uhr. Die Bewohner des Flüchtlings- und Obdachlosenheims können das Haus wieder betreten.

Was ist passiert?

Gegen 14 Uhr geht ein Notruf bei der Polizei ein: In der Unterkunft in der Weiherstraße geraten eine 65-jährige und eine 59-jährige Frau in einen Streit. Zuerst schreien sie sich an, doch dann zieht die 65-Jährige eine Schusswaffe und zielt damit auf ihre Mitbewohnerin. Eine Zeugin ruft die Polizei.

Die Polizei rückt mit mehreren Streifenwagen aus und sperrt das Gebiet um das Gebäude ab: Polizeiautos stehen in der Mahdentalstraße und in der Schwertstraße, und weisen Autofahrer an, umzudrehen. Zu Obi und Burger King ist kein Durchkommen mehr. Gäste des Schnellrestaurants, das auf der anderen Straßenseite des umstellten Gebäudes liegt, werden evakuiert. Das Spezialeinsatzkommando des Polizeipräsidiums Ludwigsburg positioniert sich vor der Unterkunft. Dann stürmen SEK-Polizisten das Gebäude. Kurze Zeit später kommt die 59-jährige Mitbewohnerin aus der Unterkunft: Sie ist unverletzt. Im Gebäude nehmen die SEK-Beamten die Tatverdächtige widerstandslos fest. Polizisten führen die 65-Jährige hinaus, setzen sie in einen Polizeiwagen und fahren davon. Bei der Durchsuchung des Zimmers wird die Schusswaffe gefunden und beschlagnahmt. Es stellt sich heraus, dass es sich dabei um eine Softair-Waffe handelt, die auf den ersten Blick kaum von einer echten Waffe zu unterscheiden ist.

Evakuierung im Burger King

Die Straßensperren werden gegen 16 Uhr aufgehoben. Die ersten Gäste betreten wieder das Burger King. Die Tische sind sauber und leergeräumt. Vor kurzem sah das noch anders aus. Wer hier gegen 14 Uhr sein Mittagessen verdrückte, wurde von der Polizei unterbrochen. Die Polizisten forderten die Gäste auf, hinauszugehen, sagt ein Mitarbeiter des Restaurants. Die Menschen ließen die Tabletts liegen und seien der Anweisung gefolgt. Er und seine Kollegen durften im Restaurant bleiben, mussten dort allerdings ausharren. Angst hätten sie keine gehabt, sagen sie. Sie hätten die ganze Zeit im Internet verfolgt, was Sache sei.

Viele Bewohner des Hauses, in dem sich das Geschehen abspielt, sind die ganze Zeit vor Ort. Sie stehen neben der Tiefgarage von Obi, in der Kleidung, die sie anhatten, als die Polizei angerückt ist. „Mein Sohn war in der Schule, mein Mann hat Besorgungen erledigt, ich war allein zu Hause. Dann hat die Polizei von draußen gerufen, dass alle raus sollen“, erzählt eine Frau. Kurz nach 16 Uhr sind ihr Sohn und Mann ebenfalls da und gemeinsam können sie zurück in ihre Wohnung.

Die Tatverdächtige wurde vorläufig festgenommen. Sie hat sich vermutlich in einem psychischen Ausnahmezustand befunden, heißt es im Polizeibericht.