

Böblingen/Eutingen. „Ein Tag am Flugplatz vermittelt Eindrücke, die man sonst selten bekommt“, sagte Patrick Lacarak, stellvertretender Vorsitzender der Luftsportgemeinschaft (LSG) Hanns Klemm. „Besucher können bei uns ganz nah erleben, wie Flugzeuge starten und landen, was man sonst nur aus der Ferne kennt.“
Neben Informationen über die Pilotenausbildung stellte der Verein seine Flugzeuge vor. Wer selbst einmal abheben wollte, konnte dies bei einem Schnupperflug tun. Ein besonderes Highlight waren die Klemm-Flugzeuge, die zu den ältesten in Deutschland zählen.
Viele Besucher kamen mit ihren Familien nach Eutingen. Arthur Schulz aus Rottenburg begleitete seine Tochter Mathilda, die unbedingt einen Schnupperflug erleben wollte. „Meine Tochter hat sich schon lange darauf gefreut, für uns beide ist das heute ein echtes Erlebnis“, sagte Schulz. Auch sein Bekannter Tobias Langanke war mit dabei. Dessen Tochter Sophia wollte bei ihrem Schnupperflug das eigene Zuhause in Empfingen von oben sehen.
Bei spätsommerlichem Sonnenschein genossen die Gäste Essen und Getränke im Biergarten. Passend zum „Maultaschen Fly-In“ standen die schwäbischen Teigtaschen auf der Speisekarte, frisch von einem lokalen Lieferanten.
Ein Höhepunkt des Tages waren Starts der D-EJOL, einer Klemm KL 25 von 1934. Das drittälteste in Deutschland zugelassene Flugzeug feierte seinen 91. Geburtstag. „So ein Flugzeug noch fliegen zu sehen, ist ein Geschenk“, sagte ein Gast ehrfürchtig.
Besonders aufregend war der Tag für Ida Wirth aus Bondorf. Sie hatte beim Nikolaustag einen Schnupperflug gewonnen und konnte nun ihren Preis einlösen, zusammen mit ihrer Schwester Nina. „Vorne neben dem Piloten sitzen zu dürfen, das war toll“, schwärmte Nina. Auf ihrem Schnupperflug entdeckten sie die Burg Hohenzollern, die aus der Luft wie eine Spielzeugburg wirkte.
Unter den Gästen war auch Andreas Unterweger aus Böblingen. Der Ingenieur und Drohnenpilot möchte selbst bald eine Privatpilotenlizenz machen. „Ich habe eine Artikelserie übers Fliegenlernen regelrecht verschlungen und jetzt möchte ich den nächsten Schritt wagen“, sagte er. Gemeinsam mit seiner Partnerin Tanja nutzte er den Tag, um sich über die Ausbildungsmöglichkeiten im Verein zu informieren.
Nicht nur Flugbegeisterte, auch Familien und Ausflügler nutzten das Programm. „Wir freuen uns über die vielen Besucher, die bei strahlendem Wetter gekommen sind. Besser hätte es nicht laufen können“, bilanzierte Lacarak am Ende des Tages.
Die Luftsportgemeinschaft Hanns Klemm (LSG) mit Stammsitz in Böblingen wurde aus den beiden bisherigen am Flugplatz stationierten Vereinen („Flugsportgruppe Hanns Klemm Böblingen-Calw“ und „Flugsportverein Rottenburg-Horb-Eutingen“) am 10. Oktober 2020 gegründet. Die LSG hat aktuell 160 Mitglieder, die elf Motor-, drei Ultraleicht- und acht Segelflugzeugen in Eutingen im Gäu fliegen. Vorsitzender des Vorstands ist Michael Sinner. Weitere Informationen zum Verein gibt es unter www.lsghannsklemm.de