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Landratsamt zählt die Fahrten zwischen Böblingen/Sindelfingen und Stuttgart

Kreis Böblingen: 555.555 Fahrten auf dem Radschnellweg

Von Peter Maier

Böblingen/Sindelfingen - Gute zwei Jahre ist es her, dass der erste Radschnellweg Baden-Württembergs zwischen Böblingen/Sindelfingen und Stuttgart eröffnet wurde (Bild: z). Von Beginn an zählt der Landkreis Böblingen die Radfahrten auf der acht Kilometer langen Strecke mittels einer Zählstelle, um die Resonanz zu messen. In diesen Tagen wird die 555.555ste Radfahrt gezählt. Die Zählstelle befindet sich zwischen Kampfmittelbeseitigungsdienst und der Brücke über die Autobahn und ist mit Infrarotsensor und Kontaktschleife eingerichtet.

„Dieser Radschnellweg ist eine Erfolgsgeschichte“, so Landrat Roland Bernhard. „Die Nutzerzahlen belegen, wie wichtig eine geeignete Radinfrastruktur ist, damit viele Menschen und vor allem Berufstätige aufs Fahrrad umsteigen.“ Deswegen macht der Landkreis Tempo bei den weiteren Etappen. „Mit den Anrainerkommunen im Windschatten treten wir kräftig in die Pedale, um die Strecke zwischen Böblingen und Herrenberg so schnell wie möglich zu schaffen. Ziel ist eine durchgängige Radschnellverbindung bis 2024.“

Zudem ist der Radschnellweg für Berufspendler mit der Anpassung der Beleuchtungszeit noch attraktiver geworden. So konnte der Beleuchtungszeitraum von 5 bis 23 Uhr für die sensorgesteuerte Beleuchtung ausgeweitet werden – allerdings endet von Mai bis August aus Artenschutzgründen die Beleuchtungszeit bereits um 22 Uhr.

„Wir haben noch andere Radverkehrsachsen quer durch den Kreis im Blick, die wir realisieren möchten,“ betont Roland Bernhard und verweist auf eine Machbarkeitsstudie, die weitere Korridore für Radschnellverbindungen im Landkreis Böblingen untersucht hat. Radschnellwege sind eine tragende Säule der Mobilitätswende hin zu mehr Nachhaltigkeit im Landkreis Böblingen.

Im Verbund mit den Städten und Gemeinden entlang der Radschnellverbindungs-Achse Herrenberg – Böblingen / Sindelfingen – Stuttgart sollen die Planungen weiter gehen. Auch die beiden anderen Achsen „Weil der Stadt – Renningen – Leonberg“ sowie „Renningen – Böblingen / Sindelfingen – Holzgerlingen“ sollen nächstes Jahr planerisch weiter betrachtet werden.

„Dass das Radfahren weiter im Trend liegt, zeigen auch die vorläufigen Ergebnisse der Aktion „Stadtradeln“. So konnte der Landkreis gemeinsam mit Rutesheim und Steinenbronn über eine Million Kilometer sammeln“, gibt Roland Bernhard bekannt. Radler haben noch bis zum 7. August Zeit, ihre geradelten Kilometer aus dem „Stadtradeln“-Zeitraum (11. bis 31. Juli) nachzutragen. Rutesheim und Steinenbronn waren bereits vorher gefahren.

Hintergrundinfos zum Radschnellweg Böblingen/Sindelfingen-Stuttgart:

Die Gesamtlänge der gegabelten Strecke von Böblingen nach Stuttgart beziehungsweise von Sindelfingen nach Stuttgart beträgt rund acht Kilometer. Der Radschnellweg beginnt aus Richtung Stuttgart hinter der Brücke über die Autobahn A 8 bei Stuttgart-Rohr und verläuft anschließend auf der neu ausgebauten und asphaltierten Römerstraße beziehungsweise dem Musberger Sträßle bis nach Böblingen und Sindelfingen. Aus Gründen des Denkmalschutzes wurde ein etwa 80 Meter langer Abschnitt unmittelbar an der Fußgängerbrücke über die A 8 im alten Zustand mit Pflastersteinbelag beibehalten. Auch der bisher schon asphaltierte Abschnitt der Römerstraße wurde saniert und im Kreuzungsbereich Römerstraße / Waldburgstraße / K1057 eine neue Querungshilfe gebaut. Um während der dunklen Jahreszeit den Pendlern im Wald eine sichere Verbindung zu gewährleisten, wurde eine durchgehende Beleuchtung installiert; zur Reduktion der Lichtemissionen und des Strombedarfs schaltet sich diese dynamisch mittels Bewegungssensoren je nach Bedarf ein und aus. Von September bis April ist die Beleuchtung zwischen 5 und 23 Uhr aktiv geschalten, von April bis August aus Artenschutzgründen (Fledermäuse) lediglich bis 22 Uhr. Wie vor dem Ausbau zum Radschnellweg erfolgt die Verkehrsführung aller Verkehrsteilnehmer im Mischverkehr unter Beachtung der gegenseitigen Rücksichtnahme. Neben Fahrrad- und Fußverkehr gibt es zudem vereinzelt Kfz-Verkehr – beispielsweise durch den Forst, den Kampfmittelbeseitigungsdienst, Anwohner, Jagdpächter oder Abfallwirtschaftsbetrieb.


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