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Böblinger Kripo schnappt europaweit agierende Rauschgifthändler

Von Konrad Schneider

In zwei groß angelegte Durchsuchungs- und Festnahmeaktionen am 12. und 18. November mündeten mehrmonatige Ermittlungen des Rauschgiftdezernats der Kriminalpolizeidirektion Böblingen und der Abteilung für Organisierte Kriminalität der Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen eine Gruppe von Rauschgifthändlern um einen 42-jährigen Montenegriner aus dem Kreis Böblingen.

Die Beschuldigten stehen im Verdacht, mit großen Mengen an Marihuana, Haschisch und Kokain, welches vornehmlich aus den Niederlanden, Montenegro, Slowenien und Spanien nach Deutschland geschmuggelt worden sein soll, verkauft zu haben. Bei den beiden Aktionen wurden der mutmaßliche Organisator und sieben weitere Tatverdächtige festgenommen und befinden sich seither in Haft.

Bereits im April hatten sich die Hinweise für die Ermittler durch die Festnahme eines mutmaßlichen Kuriers verdichtet, der mit einem mutmaßlich von den Tatverdächtigen organisierten Pkw an der österreichischen Grenze kontrolliert worden war. In dem Fahrzeug entdeckten die Beamten ein professionelles Schmuggelversteck, in dem sie neben rund 80.000 Euro eine scharfe Schusswaffe und mehrere abhörsichere Mobiltelefone sicherstellten.

Der 42-jährige Montenegriner soll die Rauschgiftlieferungen organisiert und den Zahlungsverkehr abgewickelt haben, während die Drogen über die Werkstatt eines 34-jährigen Kroaten im Kreis Böblingen sowie über einen 23-jährigen Deutschen und einen 36-jährigen Italiener aus dem Kreis Ludwigsburg weiterverkauft worden sein sollen.

Nachdem die Rauschgiftfahnder Kenntnis von einer anstehenden Lieferung erhalten hatten, schlugen sie am 12. November mit Unterstützung eines Mobilen Einsatzkommandos in der Werkstatt des 34-Jährigen zu. Neben dem Werkstattbetreiber nahmen sie zwei seiner Mitarbeiter und zwei Drogenkuriere fest und stellten 35 Kilo Marihuana, 10 Kilo Haschisch sowie 800 Gramm Kokain und 2.500 Euro Bargeld sicher. In der Wohnung des 34-Jährigen fanden sich weitere 20.000 Euro. Im Zusammenhang mit dieser Aktion wurde auch der 42-jährige Montenegriner, festgenommen. Die Durchsuchung der Wohnung führte zur Sicherstellung von 66.000 Euro mutmaßlichem Drogengeld, hochwertiger Uhren und Schmuck. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart wurden die sechs festgenommenen Männer am Folgetag einem Haftrichter vorgeführt, der die beantragten Haftbefehle in Vollzug setzte und sie in Justizvollzugsanstalten einwies.

Am 18. November durchsuchten die Ermittler auf richterlichen Beschluss die Wohnungen der beiden mutmaßlichen Verkäufer aus dem Kreis Ludwigsburg und dreier weiterer Tatverdächtiger. Neben insgesamt 48.000 Euro stellten sie dabei bei dem 36-Jährigen ein Fahrzeug im sechsstelligen Wert und eine nicht geringe Menge Testosteron sicher. Die beiden mutmaßlichen Verkäufer befinden sich seither ebenfalls in Haft.

Wie die polizeilichen Ermittlungen darüber hinaus ergaben, sollen die Tatverdächtigen nicht nur mit Drogen gehandelt, sondern sich mit dem Handel mit gefälschten Impfdokumenten eine weitere illegale Einnahmequelle erschlossen haben.

„Ein toller Erfolg unserer engagierten Ermittlerinnen und Ermittler, die über mehrere Monate hinweg die Liefer- und Verteilwege der überregional aktiven Bande nachvollzogen haben“ freut sich Polizeidirektorin Silke Kübler, die Leiterin der Kriminalpolizeidirektion Böblingen.


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