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Popkultur

Als Sindelfingen und Böblingen den Südwesten rockten - Buch am Freitag

Das Buch „Von Abba bis Zappa” wird am Freitag, 10. Oktober, im Sindelfinger Odeon vorgestellt. Eintritt ist frei.
Von Ronald Lars

Sindelfingen. Nach zwei Jahren intensiver Recherche ist das Buch „Von Abba bis Zappa – Als Sindelfingen und Böblingen den Südwesten rockten (1964–1984)” fertig und wird am Freitag, 10. Oktober, um 19 Uhr im Odeon der Sindelfinger SMTT (Wolboldstraße 21), vorgestellt.

Herausgeberin des Buchs ist Illja Widmann, die Leiterin des Stadtmuseums. Im Zusammenhang mit einer Ausstellung über die 1970er Jahre wurde deutlich, welche große Bedeutung die Musik für die damalige Jugendkultur hatte. Neben lokalen Bands spielten in Sindelfingen internationale Weltstars (die SZ/BZ hat berichtet).

Mit der Erforschung des Themas wurde der Pophistoriker Christoph Wagner beauftragt. Er stellte bei seinen Recherchen fest, dass die regelmäßigen Krawalle bei Popkonzerten in Stuttgart 1970 der Grund waren, warum sich die internationale Popkonzertszene nach Sindelfingen und Böblingen verlagerte. Wagner stellt die Ergebnisse seiner Recherchen in einem Multimediavortrag vor.

Bird-Laden

Veranstaltet wurden die Rockkonzerte in Sindelfingen damals von einer Initiative von Jugendlichen, die sich Bird-Laden nannten und die dem Club Manufaktur in Schorndorf nacheiferten. Roland Stolz war damals in dieser Popkonzert-Initiative aktiv und wird erzählen, wie die Jugendlichen es schafften, weltberühmte Rockgrößen nach Sindelfingen zu holen, ob Kraftwerk, Status Quo oder Fleetwood Mac.

Als zweiter Gast ist Werner Schretzmeier eingeladen. Der heutige Leiter des Theaterhauses in Stuttgart war einst der Vorsitzende des Clubs Manufaktur in Schorndorf, einem legendären Ort der Gegenkultur in Baden-Württemberg, der den Sindelfinger Popaktivisten als Vorbild diente.

Der Gitarrist Peter Schick, der 1971 mit Wolfgang Dauner’s Etcetera vor 2500 Fans in der Sindelfinger Ausstellungshalle in einem gemeinsamen Konzert mit der englischen Jazzrockformation Soft Machine auftrat, wird zudem die Perspektive der damals auftretenden Musiker einbringen.

Den Abend wird der Vinyl-DJ Andreas Vogel mit „Sounds of the 70s“ umrahmen und das Publikum in die Zeit zurückversetzen, als Gruppen wie Nektar, Soft Machine, Chicken Shack, Status Quo, Beggars Opera und King Crimson in Sindelfingen auftraten. Der Eintritt ist frei. Das Buch kann an diesem Abend käuflich erworben werden.

Info

Am Samstag, 18. Oktober ab 20 Uhr wird das Buch auch im Böblinger Kulturnetzwerk Blaues Haus (Postplatz 6) mit einer „Buchtaufe“ vorgestellt. Auf die Begrüßung durch Sven Reisch, Kulturamtsleiter der Stadt Böblingen, folgen ein Impuls-Vortrag von Christoph Wagner „Wie Böblingen zur Popmetropole wurde“ sowie die Vernissage der Fotoausstellung von Martin Schultz „Backstage bei Pink Floyd”.