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„Lasst nicht locker“

Böblingen: Spielfilm über den Allgäuer Bauernkrieg am Mittwoch im Kino

Der digital restaurierte Film aus dem Jahr 1980 wird im Bärenkino gezeigt, der Regisseur ist anwesend.
Von Ronald Lars

Böblingen. 500 Jahre nach der blutigen Schlacht von Böblingen, 500 Jahre nach dem Erscheinen der 12 Artikel der Bauern und 45 Jahre nach der Uraufführung des Kultfilms, bietet sich die einmalige Gelegenheit den Klassiker wiederzusehen. Der Regisseur Klaus Gietinger ist am Mittwoch, 17. September um 19 Uhr anwesend und stellt sich den Fragen des Publikums.

„Lond it luck“ ist Allgäuer Mundart und heißt „Lasst nicht locker“. Der Spielfilm, vor 45 Jahren mit viel Herzblut gedreht, erzählt die Geschichte des Allgäuer Bauernkrieges. Er entwickelte sich schon damals zum Kultfilm. Heute füllt er wieder die Kinos Süddeutschlands. Hauptakteure sind die ausgebeuteten und in die Leibeigenschaft getriebenen Bauern des Allgäus, die sich schließlich in drei Haufen zusammenschließen und eine christliche Vereinigung bilden. Grundlage sind die in Memmingen entstandenen 12 Artikel der Bauern. Die ersten Menschenrechtsforderungen des europäischen Kontinents.

Restauriert und gekürzt

In Verhandlungen versuchen die Bauern, ihr Recht zu bekommen. Ihnen gegenüber stehen zwei adlige Nachbarn, der Fürstabt von Kempten, Sebastian von Breitenstein, der selbst kein besonders christliches Leben führt, treibt die Ausbeutung der Bauern extrem voran. Und Georg Truchsess von Waldburg, der zum Feldherrn der herrschenden Adligen aufsteigt, greift ohne lange zu fragen, mit Geschick und Hinterlist, die Bauern an und lässt sie massakrieren.

Der Film wurde behutsam restauriert und etwas gekürzt. Die Macher sagen, sie „haben aber versucht den Charme des Erstlingswerkes, das bis zum Schluss spannend bleibt, zu bewahren.“

500 Jahre nach dem Ende des Bauernkrieges, 45 Jahre nach seiner Premiere, zeigt Film immer noch ein recht authentisches Bild der damaligen Geschehnisse. „Die nächsten 500 Jahre machen die keinen Aufstand mehr.“ Das prophezeit der „Bauernjörg“, wie Georg Truchsess von Waldburg, genannt wurde, gegen Ende des Filmes. Aber für alle, die angesichts schreienden Unrechts ihre Menschenrechte einfordern, gilt auch heute noch und vielleicht mehr als jemals zuvor: Lond it luck!

Siehe auch www.kinobb.de