

Sindelfingen. Wer befürchtet hatte, unter dem Motto „Freiheit und Verantwortung“ nur schwere Kost serviert zu bekommen, wurde bei der Premiere des Theaterensembles Sindelfingen im Serenadenhof am Dienstagabend aufs angenehmste enttäuscht.
Auch wenn natürlich die diversen Kriege und Schlachten kein Stoff für humorige Einlassungen sind, wurde das Publikum nicht mit Tragik überfrachtet. Sabine Duffner hatte ein kluges Konzept wählt: im Wechsel von Rezitation, Musik und historische Einordnung entsteht eine Art Flow, die den ganzen Abend trägt.
Mit Maria Wunder und Walter Melcher stehen als „Duo Fluzz“ aber auch zwei exzellente Musiker bereit, die den Temperaturen trotzen und in der Besetzung Klarinette und Posaune mit immer wieder neuen Klängen aufwarten. Das Publikum summt immer wieder mit und hat dann mit „des Geyers schwarzer Haufen“ selbst einen aktiven Part. Spätestens hier ist das Eis- so denn überhaupt vorhanden- gebrochen.
Zur Faszination des Abends tragen natürlich auch die anderen Vortragenden bei. Horst Zecha, Ingo Sika, und Sarah Kupke stehen Sabine Duffner in nichts nach, und so schallen bei Texten von Brecht, Gedichten zu Frauenrechten oder Erklärungen zu John Lennons und Yoko Onos „Bed-in“ auch immer wieder kräftige Lacher durch den Serenadenhof.
Der trägt natürlich gerade an einem lauen Sommerabend selbst eine ganze Menge zur konzentriert gelösten Atmosphäre bei. Am Dienstag hatten nicht nur die Mauersegler ihren Spaß.
Weitere Aufführungen am 17., 21. und 24.7. Tickets unter www.sindelfingen.reservix.de