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Biennale

Sindelfingen: Suche nach dem Paradies im Odeon

Sowohl Imre Törk als auch Agathe Paglia haben ihre eigene Geschichte in Sindelfingen. Auftritt am Montag bei der Biennale.
Von Peter Bausch
Imre Török (links) und Agathe Paglia kommen mit dem musikalisch-literarischen Programm „Unterwegs ins Paradies“, das sie Anfang 2025 im Hirschen des Höri-Ortes Horn am Bodensee präsentiert haben, zur Biennale Sindelfingen.

Imre Török (links) und Agathe Paglia kommen mit dem musikalisch-literarischen Programm „Unterwegs ins Paradies“, das sie Anfang 2025 im Hirschen des Höri-Ortes Horn am Bodensee präsentiert haben, zur Biennale Sindelfingen.

Bild: P. Bausch/A

Sindelfingen. Sie leben im Allgäu, haben aber beide ihre ureigene Geschichte in Sindelfingen. Als Duo begeben sich Agathe Paglia und Imre Török bei der Biennale am Montag, 14. Juli, um 19.30 Uhr im Odeon der Musikschule mit einem literarisch-musikalischen Programm auf die Reise in das Paradies.

Imre Török, 1949 im ungarischen Eger geboren, kommt mit 14 Jahren nach Deutschland, studiert bei Ernst Bloch in Tübingen, veröffentlicht seinen ersten Roman „Butterseelen“ und wird 1985 bei den baden-württembergischen Literaturtagen Mitarbeiter der SZ/BZ-Redaktion, schreibt Theaterkritiken für die Tageszeitung, wird vom damaligen Kulturamtsleiter Dieter E. Hülle abgeworben und ist sieben Jahre lang verantwortlich für den Theaterkeller und insbesondere die Kindertheatertage.

Auch nach seinem Umzug ins Allgäu bleibt Imre Török Sindelfingen treu, gehört 2013 zu den Autoren für das Buch „Mein Sindelfingen“, das der Röhm-Verlag zum 750-jährigen Stadtjubiläum herausgibt. „Mein Sindelfingen ist eine lange Reihe von angefangenen Geschichten, Anfänge, die zu ihrem abgerundeten Ende schwer finden wollen.“ In seinem Beitrag geht es um seine Anfänge in der Daimler-Stadt: „Vitalität, Weltoffenheit, Lebensfreude sind die angeblichen Perspektiven in dem kleinen, herzensguten Wunderland um den Klostersee, das sich eines Tages den stolzen Namen Klöstreich gegeben hat.“

Verdienstorden des Landes

Der Schriftsteller, der 1996 eine zweite Karriere als Vorsitzender des Verbands Deutscher Schriftsteller (VS) in Baden-Württemberg und von 2005 bis 2015 als Bundesvorsitzender startet, dafür 2020 mit dem Verdienstorden des Landes ausgezeichnet wird, kommt weiter regelmäßig in die alte Heimat und liest 2015 zum 125-jährigen Jubiläum des Röhm-Verlags im Z-Druck unter anderem aus seinem 2010 erschienenen und 2023 neu aufgelegten Roman „Insel der Elefanten. Diesseits und jenseits der Erinnerungen“.

Das Buch begeistert Agathe Paglia, die bei einem Journalisten-Stammtisch im Allgäu Imre Török kennenlernt. Die Autorin und Musikerin, Jahrgang 1969, hat ebenfalls ihre besondere Beziehung zu Sindelfingen, schreibt seit einiger Zeit regelmäßig für Publikationen des Röhm-Verlags wie „Abenteuer Bike & Reisen“, „Erleben - Touren. Natur. Genuss“ oder das Magazin „Rar“. Die Geschichte der Elefanten-Insel inspiriert sie zu der musikalischen Begleitung von Imre Töröks Texten. Die zwei Akteure des Programms, das ehemalige Liebespaar Ilona und Valentin, machen sich über ihre Erinnerungen an Schauplätze wie die ungarische Puszta, den Plattensee, Weimar oder den Bodensee auf die Suche nach dem Paradies und der Liebe.

Aus den alten Wunden der ehemaligen Liebesbeziehung werden neue Wunder, zu ernsten, sehr ernsten Texten von Imre Török über seine ganz persönliche Geschichte streut Agathe Paglia Klassiker der Pop-Geschichte von Simon and Garfunkel, den Moody Blues, Phil Collins, Bob Dylan, John Lennon bis zu Sinéad O‘Connors „Nothing Compares 2 U“. Diesen Song hat Imre Török für „Mein Sindelfingen“ ausgewählt, um seine langen Abende mit Rotwein und endlosen Diskussionen über Kunst und die Welt bei seinem Sindelfinger Maler-Freund Joachim Kupke zu beschreiben.